Grundlegendes
Seit 2018 ist in Südtirol das neue Gesetz für Raum und Landschaft in Kraft. Es fördert den Schutz, die Aufwertung der Landschaft, die Raumentwicklung und die Einschränkung des Bodenverbrauchs. Zudem wurden Kompetenzen neu verteilt, sodass Gemeinden mehr Verantwortung in der Raum- und Landschaftsplanung erhalten. Dies soll eine gezieltere und bedarfsgerechtere Entwicklung vor Ort ermöglichen.
Ein zentrales Instrument für diese Entwicklung ist das Gemeindeentwicklungsprogramm: ein strategisches Planungsinstrument, das die Weichen für die kommenden 15 Jahre stellt. Ziel ist es, gemeinsam mit den Bürger*innen zu entscheiden, wie sich ein Ort entwickeln soll und wie man die Lebensqualität für alle verbessern kann.
Was ist ein Gemeindeentwicklungsprogramm?
Ein Gemeindeentwicklungsprogramm (GProRL) ist eine Art Fahrplan für die Zukunft unserer Gemeinde und hilft uns, festzulegen, wie unser Ort gestaltet werden soll. Dabei geht es nicht nur um bauliche Entwicklungen, sondern um alle Bereiche des Lebens, die unser Zusammenleben beeinflussen. Konkret betrachten wir die Fachbereiche der Siedlungsentwicklung, Mobilität, Tourismus, Landschaft und Umwelt und deren Beziehungen untereinander.
Im ersten Schritt analysieren Fachleute die aktuelle Situation in Kaltern: Welche Stärken haben wir? Wo gibt es Herausforderungen und Risiken? Welche Chancen bieten sich für die Zukunft?
Danach geht es darum, in Zusammenarbeit mit Bürger*innen konkrete Fragen zu beantworten und bedarfsgerechte Maßnahmen zu entwickeln:
- Wo sollen neue Häuser gebaut werden?
- Wie kommen wir besser von A nach B – sei es mit Autos, Fahrrädern, Bussen oder zu Fuß?
- Welche Freizeitangebote, öffentlichen Plätze oder Spielbereiche brauchen wir?
- Wie können wir unsere Natur schützen und ihr wieder mehr Raum zur Entfaltung geben?
Alle diese Aspekte werden gesammelt und in einem Programm festgehalten, sodass wir gezielt daran arbeiten können.

Was ist das Ergebnis dieses Prozesses?
Am Ende entsteht ein umfassendes Dokument, das die zukünftige Entwicklung unserer Gemeinde klar definiert. Es enthält zum Beispiel konkrete Vorschläge für:
- Neue Wohngebiete und nachhaltige Siedlungskonzepte
- Verbesserte Busverbindungen
- Zusätzliche Freizeitangebote, Spielplätze und Begegnungsräume
- Schutz von Wald- und Naturgebieten
Zudem beschreibt es detaillierte Maßnahmen, wie diese Vorschläge umgesetzt werden können.
Das Gemeindeentwicklungsprogramm legt die strategische Richtung für Kaltern fest und dient als verbindliche Leitlinie für politische Entscheidungsträger*innen in den nächsten 15 Jahren.

Warum ist so ein Projekt wichtig?
Das Gemeindeentwicklungsprogramm hilft uns, heute die richtigen Entscheidungen zu treffen, um Kaltern auch in Zukunft lebenswert zu gestalten. Es fördert einen offenen und transparenten Dialog darüber, was für unsere Gemeinde am besten ist – für uns, unsere Kinder und die kommenden Generationen.
Gleichzeitig schafft das Programm Klarheit und Orientierung für die Bürger*innen, indem es aufzeigt, welche Projekte in den nächsten Jahren geplant sind. Es hilft dabei, Ressourcen gezielt einzusetzen – sei es beim Budget oder bei der Beantragung von Fördergeldern. So unterstützt das Programm die Gemeindeverwaltung und die Politik dabei, Projekte umzusetzen, die den Bedürfnissen der Bürger*innen entsprechen und sinnvoll miteinander verknüpft sind – wie Zahnräder in einem gut funktionierenden Uhrwerk.
